Die obligatorischen Grundlagenfächer bilden den breiten Kern des gymnasialen Bildungsgangs und leisten so einen wesentlichen Beitrag für die allgemeine Hochschulreife. Zusätzlich gehört während der ganzen Ausbildungsdauer das Fach Sport zum gymnasialen Bildungsgang. Weiter besuchen die Schülerinnen und Schüler im ersten und zweiten Ausbildungsjahr das obligatorische Fach Informatik sowie im zweiten Ausbildungsjahr das Fach Wirtschaft und Recht.
Die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, das Kunstfach (Bildnerisches Gestalten oder Musik), welches sie nicht als Grundlagenfach gewählt haben, im ersten Ausbildungsjahr als Fakultativfach zu wählen.
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Deutsch
Der Deutschunterricht fördert die Schülerinnen und Schüler in ihrer sprachlichen, intellektuellen und emotionalen Entwicklung. Die Erstsprache hat für die Schülerinnen und Schüler eine zentrale Funktion bei der Erschliessung der eigenen Lebenswelt sowie dem Verständnis unserer Kultur und Gesellschaft. Der Deutschunterricht fördert so die Fähigkeit, eine sprachlich-kulturelle Identität aufzubauen, sprachgebundenes Denken zu entwickeln und zu systematisieren sowie sich situations- und adressatengerecht auszudrücken und andere zu verstehen. Er trägt damit zur Allgemeinbildung bei und befähigt zur mitgestaltenden Teilnahme an einer demokratischen Gesellschaft.
Der Deutschunterricht leistet einen grundlegenden Beitrag zur Studierfähigkeit. Die Schülerinnen und Schüler erwerben durch Lesen, Hören, Sprechen und Schreiben eine vertiefte Text- und Gesprächskompetenz. Sie werden befähigt, Texte gezielt zu erarbeiten, Sachverhalte differenziert darzustellen, komplexe Gedanken in Sprache zu fassen und Standpunkte präzise zu formulieren. Damit richten sich die Ziele des Deutschunterrichts auf
- die Entwicklung der Fähigkeit zur Auseinandersetzung mit Literatur, Sachtexten, Theater, Film und Medien aus verschiedenen kulturellen und historischen Kontexten;
- die Schulung der ästhetischen Sensibilität in der analysierenden, reflektierenden und gestaltenden Auseinandersetzung mit literarischen Werken;
- die vertiefte Auseinandersetzung mit dem System und den Funktionen von Sprache sowie ihrer historisch-gesellschaftlichen Bedingtheit;
- die Entwicklung einer persönlichen Haltung durch die Auseinandersetzung mit Möglichkeiten des menschlichen Erlebens und Verhaltens in Vergangenheit und Gegenwart.
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Französisch
Die Vielfalt der Sprachen und Kulturen in der Schweiz und Europa ist eine grosse Chance für die Schülerinnen und Schüler. Der Unterricht in Französisch leistet einen wichtigen Beitrag zum Erwerb jener interkulturellen Kompetenz, welche für die Entwicklung der Persönlichkeit, für die Mobilität im Studium und für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit auf allen Gebieten unerlässlich ist.
Der Französischunterricht zeigt die Stellung der französischen Sprache in der Schweiz und insbesondere im zweisprachigen Kanton Bern. Damit leistet er einen Beitrag zur mehrsprachigen und kulturell vielfältigen Schweizer Identität.
Der Französischunterricht weckt das Interesse für die Suisse romande und für die französischsprachigen Kulturen der Welt, und er ebnet den Zugang zur weltumspannenden Gemeinschaft der romanischen Sprachen und ihrer Kulturen. Dadurch ermöglicht er die Verständigung zwischen Menschen verschiedener Sprach- und Kulturräume, und er trägt zur Offenheit für andere Werte, Vorstellungen und Lebensweisen bei.
Die Auseinandersetzung mit den Zeugnissen und Leistungen der frankophonen Kulturen, insbesondere mit ihrer Literatur, fördert die geistige Offenheit, die ästhetische Wachheit, das kritische Denken und das Verantwortungsbewusstsein der Schülerinnen und Schüler. Am Beispiel der frankophonen Kulturen setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit den Grundfragen des Daseins auseinander. Damit trägt der Französischunterricht zu einer umfassenden Allgemeinbildung bei.
Der Französischunterricht fördert die Fähigkeit,
- den Spracherwerb systematisch zu vertiefen und im Sinne einer gelebten Mehrsprachigkeit zu entwickeln,
- durch das analytische Erfassen literarischer und dokumentarischer Texte systematisch zu denken,
- bei der Auseinandersetzung mit Texten und dem Spracherwerb die lernstrategischen Kompetenzen zu entwickeln und bewusst einzusetzen, namentlich im reflektierten Umgang mit ICT,
- sprachliche Eigenheiten verschiedener Menschengruppen zu erfahren und dadurch ein Bewusstsein für die Zusammenhänge zwischen Sprachen und Kulturen zu entwickeln; in diesem Rahmen befassen sich die Schülerinnen und Schüler auch mit Fragen der nachhaltigen Entwicklung,
- durch die Lektüre literarischer Texte zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der Welt und sich selbst zu finden.
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Englisch
Der Englischunterricht weckt und fördert das Interesse und den kritischen Respekt für die englischsprachigen Kulturen der Welt.
Der Englischunterricht befähigt die Schülerinnen und Schüler, sich im englischen Sprachraum und in der globalisierten Welt zurechtzufinden, und trägt dazu bei, sprachlich kompetente und verantwortungsbewusste Menschen heranzubilden. Er ermöglicht die Kommunikation zwischen Menschen verschiedener Sprach- und Kulturräume und trägt zur Offenheit gegenüber anderen Werten und Wertvorstellungen bei. Er zeigt die Bedeutung der englischen Sprache in Gesellschaft, Kultur, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.
Der Englischunterricht fördert insbesondere die Fähigkeit,
- während des Spracherwerbs eigene Lernstrategien zu entwickeln und diese bewusst einzusetzen,
- die schriftliche und mündliche Sprachkompetenz kontinuierlich und systematisch zu erweitern und zu verfeinern.
Der Englischunterricht baut eine kulturelle und literarische Kompetenz auf, die insbesondere die Fähigkeit fördert,
- durch das analytische Erfassen literarischer Werke verschiedener Herkunft und dokumentarischer Texte sowie kultureller Artefakte in soziokulturellen Zusammenhängen zu denken,
- sich in der Auseinandersetzung mit der englischen Sprache und den englischsprachigen Kulturräumen mit der eigenen kulturellen Identität zu befassen.
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Italienisch
Angesichts der sprachlichen und kulturellen Vielfalt der Schweiz und Europas erleichtern das Beherrschen von weiteren Sprachen und die damit verbundene interkulturelle Kompetenz die Zusammenarbeit auf wirtschaftlichem, politischem und kulturellem Gebiet sowie die Mobilität während des Studiums und im Beruf.
Der Italienischunterricht leistet einen wesentlichen Beitrag zur mehrsprachigen und kulturell vielfältigen Schweizer Identität. Er fördert das Interesse und das Verständnis für die Kultur der italienischsprachigen Schweiz und Italiens, trägt so zur Offenheit gegenüber anderen Wertvorstellungen und Lebensweisen bei und schafft die Voraussetzungen für die Verständigung und die Zusammenarbeit mit den Menschen dieses Sprachraums. Durch diese Auseinandersetzung mit der anderen Kultur werden sich die Schülerinnen und Schüler ihrer eigenen sprachlichen und kulturellen Identität bewusst und erwerben interkulturelle Kompetenz.
Der Italienischunterricht zeigt die grosse Bedeutung der italienischen Sprache für die Kultur der Schweiz und Europas auf. Er weckt und fördert das Interesse an Kulturzeugnissen der Gegenwart und der Vergangenheit (z.B. Literatur, Kunst, Musik, Architektur).
Die Auseinandersetzung mit Literatur trägt dazu bei, sprachlich kompetente, verantwortungsbewusste, kritische und geistig offene Menschen heranzubilden. Sie berücksichtigt historische und ästhetische Zielsetzungen. Dies ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, sich mit Grundfragen der menschlichen Existenz auseinanderzusetzen.
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Latein
Der Lateinunterricht vermittelt den Schülerinnen und Schülern grundlegende Kenntnisse der lateinischen Sprache; er führt sie in das lateinische Schrifttum der Antike mit Erweiterung des Blickfelds auf Spätantike, Mittelalter und Neuzeit ein:
- Er fördert ein reflektiertes Sprachbewusstsein: Im Gegensatz zum aktiven Spracherwerb in den modernen Sprachen steht die Sprachbetrachtung im Vordergrund.
- Er lässt die Schülerinnen und Schüler, unter anderem anhand exemplarischer Vergleiche mit den romanischen Sprachen sowie mit Deutsch und Englisch, die Geschichtlichkeit von Sprache überhaupt begreifen. Sie erkennen, dass jede Sprache und jede Zeit die Wirklichkeit auf ihre eigene Weise fasst und somit jede Übersetzung bereits eine Interpretation ist.
- Er fördert durch den sorgfältigen Umgang mit der Sprache das Erfassen anspruchsvoller Satzstrukturen und das Erkennen stilistischer Merkmale; ebenso unterstützt er analytisches und problemlösendes Denken: Ein kreativer Prozess findet statt, dies auch zum Vorteil für die Ausdrucksweise in der Schulsprache.
Der Lateinunterricht trägt zur Allgemeinbildung, zum Mündigkeitsprozess und zur Studierfähigkeit der Schülerinnen und Schüler bei:
- Dank dem Modellcharakter vieler Originaltexte konfrontiert er die Schülerinnen und Schüler mit immer wiederkehrenden Aspekten geschichtlicher, politischer, sozialer und psychologischer Art; er lässt sie Grundfragen der menschlichen Existenz reflektieren und trägt zu ihrer Persönlichkeitsbildung bei.
- Er öffnet einen Horizont von mehr als zwei Jahrtausenden, indem er den Zugang zum lateinischen Gedankengut von der Antike bis zur Neuzeit ermöglicht. Damit bietet er den Schülerinnen und Schülern einen Schlüssel zur Einschätzung der Bedeutung der antiken Tradition und zum Verständnis des gemeinsamen kulturellen Erbes.
- Dank dem Einblick in die griechische Kultur sowie deren Aneignung und Weiterentwicklung durch die Römer und durch die späteren Epochen ermöglicht er den Schülerinnen und Schülern, ihre Umwelt in einen weiteren Zusammenhang zu stellen und sich darin besser zurechtzufinden.
- Indem er den Schülerinnen und Schülern bewusst macht, dass vieles, was heute selbstverständlich zu sein scheint, kultur- und geschichtsbedingt ist, leistet er einen wesentlichen Beitrag zu Wertorientierung, Offenheit und Dialogbereitschaft.
- Er fördert den Sinn für die Strukturen künstlerischer Gestaltung in Literatur und bildender Kunst.
- Er eröffnet Möglichkeiten zu fächerverbindendem Arbeiten und leistet auch dadurch einen wertvollen Beitrag zur Allgemeinbildung. In der Antike waren Bereiche, die sich durch die Jahrhunderte auseinander entwickelten, noch eng verbunden; daher umfassen die Alten Sprachen eine besondere Vielfalt an Themen, welche Gelegenheit zu einer fächerübergreifenden Betrachtung bieten.
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Mathematik
Mathematikunterricht trägt zur Bildung der Schülerinnen und Schüler bei, indem besonders folgende Grunderfahrungen ermöglicht werden:
- gesellschaftliche, kulturelle und technische Erscheinungen und Vorgänge mithilfe der Mathematik wahrnehmen, verstehen und beurteilen;
- Mathematik mit ihrer Sprache, mit ihren Symbolen, Bildern, Formeln als eine geschichtlich gewachsene Form einer charakteristisch menschlichen Denkweise erkennen;
- in der Bearbeitung von Fragen und Problemen mit mathematischen Mitteln allgemeine Fähigkeiten zum Problemlösen erwerben.
Die Auseinandersetzung mit mathematischen Inhalten fördert Fähigkeiten wie Argumentieren, Erkennen von Strukturen und Mustern, Kommunizieren, Ordnen, Klassifizieren, Implizieren.
Zudem schult Mathematik das exakte Denken, das Abstraktionsvermögen, trägt zu einem klaren Sprachgebrauch bei und stärkt das Selbstwertgefühl. -
Biologie
- Der Biologieunterricht hilft die Natur und insbesondere die vielfältigen Lebenserscheinungen bewusst wahrzunehmen.
- Im Umgang mit Lebewesen und Lebensgemeinschaften werden Neugier und Entdeckungsfreude gefördert.
- Kenntnisse werden durch Lehrbücher, exaktes Beobachten, Experimentieren und kritisches Beurteilen gewonnen.
- Durch Einbezug historischer Entdeckungen der Biologie wird die Erkenntnisgewinnung in den Naturwissenschaften kritisch reflektiert.
- Der Biologieunterricht vermittelt beispielhaft, dass die komplexe Wirklichkeit in Form von Modellen abgebildet wird.
- Intensive Erlebnisse und breite biologische Kenntnisse erzeugen ein vertieftes Verständnis für Naturphänomene und bieten ansatzweise Grundlagen für systemtheoretische Zusammenhänge.
- Der Mensch von heute hat sich als einflussreicher Teil der Natur zu verstehen und damit im persönlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Bereich Verantwortung für sein Eingreifen in die Natur zu übernehmen.
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Chemie
Der Chemieunterricht
- vermittelt grundlegende Kenntnisse über den Aufbau, die Eigenschaften und die Umwandlungen von Stoffen der belebten und unbelebten Natur,
- erklärt Erscheinungen der stofflichen Welt mit Modellvorstellungen auf der Ebene der kleinsten Teilchen,
- gibt den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, durch experimentelles Arbeiten zentrale Erkenntnisse selber zu gewinnen,
- führt zur Einsicht in die wesentliche Bedeutung chemischer Vorgänge für die menschliche Existenz,
- zeigt, wie menschliche Tätigkeit in stoffliche Kreisläufe und Gleichgewichte der Natur eingebunden ist und in sie eingreift,
- vermittelt Methoden der wissenschaftlichen Arbeit,
- zeigt die historischen, ethischen und kulturellen Aspekte der Chemie,
- zeigt fächerübergreifende Zusammenhänge mit anderen Naturwissenschaften und Lebensbereichen und
- schafft die Voraussetzungen für naturwissenschaftliche, technische und medizinische Studien.
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Physik
Die Physik setzt sich mit grundlegenden Naturerscheinungen auseinander, insbesondere mit dem, was die materielle Welt aufbaut, antreibt und zusammenhält (Energie, Bewegung und Struktur). Aus diesem Wissen gewinnt die Physik Grundlagen, d.h. Modelle, Methoden und Geräte, auf denen die Natur- und Ingenieurwissenschaften wie auch die Medizin aufbauen können. So stellt der gymnasiale Physikunterricht die Physik als wesentlichen Teil unserer Kultur dar.
Dabei werden das genaue Beobachten, das sprachliche Erfassen von Phänomenen und Gesetzmässigkeiten, das Entwickeln von Modellvorstellungen und das Denken in kausalen Zusammenhängen ebenso gefördert wie die rechnerisch-mathematischen Aspekte.
Der Physikunterricht befähigt die Schülerinnen und Schüler, physikalische Zusammenhänge auch im Alltag zu erkennen und einzuordnen. Er vermittelt die Grundzüge der qualitativen und quantitativen Methoden und reflektiert deren Anwendung und deren Grenzen. Die Schülerinnen und Schüler erhalten so Grundbausteine zum Aufbau eines umfassenden Weltbildes. Dies hilft ihnen, informiert, bewusst und verantwortungsvoll Entscheidungen zu Technik und Umwelt zu treffen und ihre Konsequenzen auch quantitativ abzuschätzen, sowohl in Alltag und Beruf als auch in demokratischen Entscheidungsprozessen.
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Geschichte
Der Geschichtsunterricht befasst sich mit Menschen und ihrem Verhalten in Raum und Zeit. Er interessiert sich für Ursachen und Folgen menschlichen Handelns, für die Kontinuität und den Wandel von Lebensbedingungen und für das Bedürfnis der Menschen, nach dem Sinn ihres Daseins zu fragen.
Geschichtsunterricht eröffnet Einblicke in verschiedene menschliche Lebensformen und Kulturen und macht mit den unterschiedlichsten Lebensbereichen vertraut. Er
- vermittelt grundlegende Einblicke in die Methoden und Denkweisen des Fachs Geschichte,
- befasst sich unter dem Aspekt der Veränderung mit wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnissen, mit politischen Strukturen und kulturellen Werten,
- fördert das Verständnis für die historische Dimension der Gegenwart und trägt dadurch zur vernünftigen Einschätzung aktueller und zukünftiger Situationen bei,
- schärft durch Analyse und Vergleich politischer Systeme den Sinn für den Umgang mit Macht,
- fördert durch die Breite seines Spektrums interdisziplinäres Denken,
- vermittelt humane Grundwerte.
Die politische Bildung als Teil des Geschichtsunterrichts vermittelt politisches Grundwissen und fördert dadurch das Interesse an politischen Fragen sowie die Fähigkeit zur Meinungsbildung und die Bereitschaft zur aktiven Teilnahme an politischen Vorgängen in der Gegenwart.
Seine gesellschaftliche Legitimation bezieht der Geschichtsunterricht auch aus dem Versprechen, zur politischen Mündigkeit beizutragen, weil der Mensch als geschichtliches Wesen nur handlungsfähig ist, wenn er die Vergangenheit einer Sache kennt. Dies bringt der Lehrplan auch dadurch zum Ausdruck, dass die politische Bildung explizit als eigenes Themenfeld ausgewiesen wird. Zu betonen ist aber, dass der Geschichtsunterricht per se politische Bildung ist: Denn es gibt keinen sinnvollen Geschichtsunterricht, der sich nicht (im weitesten Sinn) auf Gegenwarts- und Zukunftsgestaltung ausrichtet.
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Geografie
Die Kernfrage der Geografie, «Was ist wo, wie, wann, warum und mit welchen zukünftigen Potenzialen im Raum?», leitet den Fachunterricht auf der Sekundarstufe II. Im gymnasialen Fächerkontext ist die Geografie jenes Fach, in dem Natur- und Lebensräume im Mittelpunkt stehen und thematisch und integrativ auf lokaler, regionaler und globaler Ebene bearbeitet werden. Aufgabe der Geografie ist es, Schülerinnen und Schüler zu befähigen, sich mit der sich verändernden Umwelt kritisch und engagiert auseinanderzusetzen, verantwortungsbewusst zu leben und zu zukunftsfähigen Lösungen beizutragen. Die Geografiedidaktik kennt dafür den Ausdruck «Raumverhaltenskompetenz».
Die Geografie leistet einen entscheidenden Beitrag zum Zurechtfinden in der «natürlichen, technischen, gesellschaftlichen und kulturellen Umwelt», zum Wahrnehmen der «Verantwortung gegenüber sich selbst, den Mitmenschen, der Gesellschaft und der Natur» und fördert damit die persönliche Reife.
Die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten
- gehen als zukünftige Staatsbürgerinnen und Staatsbürger verantwortungsbewusst mit unserem Lebensraum um. Der Geografieunterricht zeigt zu diesem Zweck auf, dass Lebensansprüche, Werte, Normen und Haltungen raumprägend sind
- erkennen und verstehen die wechselseitige Beeinflussung von Mensch und Natur auf lokaler, regionaler und auf globaler Ebene
- erfassen, analysieren und beurteilen Räume und ihre Veränderungen. Die dafür notwendigen geografischen Kenntnisse und Methoden ermöglichen es ihnen, sich in der natürlichen Umwelt und der Gesellschaft zu orientieren. Exkursionen sind ein wichtiger Bestandteil des Unterrichts, um diese Inhalte erfahrbar und anschaulich zu machen.
- beurteilen aufgrund ihrer naturräumlichen Kenntnisse die Nutzungsmöglichkeiten und -grenzen von Lebensräumen und Ressourcen, insbesondere im Hinblick auf deren nachhaltige Entwicklung und Nutzung
- setzen sich differenziert und offen mit anderen Gesellschaften und Kulturen auseinander
- überdenken eigene Wertvorstellungen und Verhaltensweisen.
Der Geografieunterricht enthält Elemente des naturwissenschaftlichen, des humanwissenschaftlichen und des integrativen Denkens. Er fördert so das Erkennen von Zusammenhängen und regt die transdisziplinäre und vernetzte Auseinandersetzung mit Themen an.
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Bildnerisches Gestalten
Der Unterricht im Bildnerischen Gestalten verbindet Wahrnehmen und Kommunizieren, Gestalten und Sichtbarmachen. Er erweitert und vertieft die Möglichkeiten des bildnerischen Denkens und Handelns und bildet die Schülerinnen und Schüler zu kritischen, verantwortungsbewussten und für ästhetische Fragen sensiblen Menschen heran.
Mit dem Nachdenken über die eigene künstlerisch-gestalterische Arbeit geht eine theoretische Auseinandersetzung einher, die Empfinden, Deuten, Werten einschliesst und sowohl subjektive Urteile als auch kulturelle Wertvorstellungen ins Spiel bringt.
Über seinen allgemeinbildenden Auftrag hinaus leistet das Fach Bildnerisches Gestalten wesentliche Beiträge zur Studierfähigkeit, denn Bilder stellen heute eine der zentralen Denk-, Abbildungs- und Kommunikationsformen dar. -
Musik
Musik ist in jeder Kultur ein wesentliches gesellschaftliches Element und eine ästhetische Form menschlicher Kommunikation. In der heutigen Zeit ist sie ständig und in allen Facetten und Stilen verfügbar und beeinflusst die Lebensgestaltung der Gymnasiastinnen und Gymnasiasten massgeblich. Diese hören und spielen in ihrer Freizeit verschiedenste Arten von Musik und erleben darin Momente tiefer emotionaler Erfülltheit.
Daher soll der gymnasiale Musikunterricht im weiten Gebiet der Musik Orientierungshilfen anbieten und seinen Teil zu einem differenzierten Weltbild beitragen. Die Vermittlung musikalischer Grundkompetenzen und eine vielseitige musikalische Gebrauchspraxis sind Basis und Schlüssel zum Ziel des Musikunterrichts, nämlich der Erschliessung von Kultur(en). Indem der Musikunterricht auf Erfahrungen, Kenntnisse und Fertigkeiten der Schülerinnen und Schüler eingeht, erweitert er ihren musikalischen Horizont und verhilft ihnen zu vertieftem musikalischem Können, Wissen und ästhetischer Kritikfähigkeit.
Durch die Auseinandersetzung mit ästhetischen Fragen, durch die Sensibilisierung für die Wirkungen und Funktionen von Musik und die Qualitäten musikalischer Kunst, bei der praktischen Erarbeitung von Musikwerken und dem damit verbundenen beharrlichen Üben erhalten die Schülerinnen und Schüler vertieften Einblick in wesentliche gesellschaftliche und individuelle Bedürfnisse, die nicht allein durch Antworten der Nützlichkeit und Berechenbarkeit befriedigt werden können.
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Sport
Der Sportunterricht bereitet die Schülerinnen und Schüler auf die gesellschaftliche Praxis des Sports vor und entwickelt eine Handlungsfähigkeit für das Phänomen Sport ausserhalb und nach der Schulzeit.
Vielfältige und reflektierte Körper- und Bewegungserfahrungen ermöglichen den Jugendlichen den verantwortungsvollen Umgang mit sich selbst. Dabei spielen auch gesundheitliche Aspekte eine wichtige Rolle.
Schülerinnen und Schüler erwerben im Sportunterricht nachhaltige Fähigkeiten, Fertigkeiten und Wissen. Diese Aspekte ermöglichen autonomes Handeln in Bewegung, Spiel und Sport in der Schulzeit und darüber hinaus (vgl. Bildung für nachhaltige Entwicklung).
Im Grundlagenfach ermöglichen die Vertiefung und die Vernetzung der sportlichen Handlungsfähigkeit und der (Er-)Kenntnisse im Sport das bewusste Handeln und eine kompetente Auseinandersetzung mit dem Phänomen Sport.
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Wirtschaft und Recht
Jeder Mensch hat als Familienmitglied, Konsument, Mitarbeiter in wirtschaftlichen Institutionen und als Staatsbürger häufig Entscheidungen ökonomischer und rechtlicher Art zu treffen. Diese betreffen in ihrer Komplexität auch Zielkonflikte, die nicht mehr nur richtige oder falsche Lösungen zulassen, sondern ein Abwägen von Vor- und Nachteilen verschiedener Lösungsvarianten erfordern. Dabei sind folgende Entwicklungen von Bedeutung:
- Erstens ist die Wirtschaft als Gesamtes in ihrer modernen und arbeitsteiligen Form immer komplexer und abstrakter geworden und damit zunehmend schwieriger zu durchschauen.
- Zweitens sind Unternehmen als Einzelkomponenten einer Volkswirtschaft ebenfalls komplexer und zudem anonymer geworden.
Die Sachkompetenz des einzelnen Menschen zur Beurteilung der Grundlagen für die eingangs erwähnten Entscheide ist von grosser Bedeutung. Bei demokratischen Entscheidungsträgern, in deren Rolle alle Schülerinnen und Schüler hineinwachsen, führt mangelnde Sachkompetenz in diesen Bereichen zu Beeinflussbarkeit durch Propaganda und Partikularinteressen und damit zur politischen Polarisierung. Um dies zu vermeiden, brauchen Schülerinnen und Schüler ein gut strukturiertes ökonomisches und rechtliches Grundwissen im Sinne von Orientierungswissen, verknüpft mit spezifischen Problemlösungsmethoden.
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Informatik
Das obligatorische Fach Informatik vermittelt zentrale Grundlagen der Informatik, die es den Schülerinnen und Schülern in ihrem späteren Leben ermöglichen, bei der Mitgestaltung der informatischen Aspekte unserer Gesellschaft fundierte Entscheide zu treffen und bei Nutzung, Beurteilung und Entwicklung von informatischen Anwendungen in Wissenschaft, Beruf oder Privatleben eine aktive Rolle einzunehmen.
Das obligatorische Fach Informatik stellt die Informatik in den Kontext der Erfahrungswelt der Lernenden und regt zur kritischen Auseinandersetzung an. Es weckt das Interesse an kreativem Problemlösen und ebenso die Freude an Technik. Durch Einbezug fachübergreifender Fragestellungen stellt das obligatorische Fach Informatik moderne Methoden und Hilfsmittel für den Unterricht in anderen Fächern bereit.